Am Ende des ersten STADTCAMP-Tages versuche ich mich mal noch in einem kleinen Rückblick.
Es war ein spannender Tag, vielleicht am Anfang etwas zu regnerisch, aber ich habe nicht mitbekommen, dass sich davon jemand ernsthaft hat ärgern lassen. Barcamp in Sachsen zählt noch nicht zu den lang gepflegten Traditionen und (auch) wir sind angetreten das zu ändern! Natürlich geht das nicht von Heute auf Morgen, aber es geht vor allem, indem man es einfach macht. Meine von mir geplanten Session „Wie funktioniert Barcamp?“ habe ich jedenfalls zweimal verschoben. Weil genug andere Sessions angeboten wurden und weil es für den ersten Tag auch wunderbar gepasst hat.
Morgen wird es auch deswegen noch besser passen, weil ich direkt in der Session den ersten STADTCAMP-Tag in Beziehung setzen kann. Die Sessions bisher hatten in der Tat etwas besonderes. Es waren alles eher Diskussionsrunden. Das war gut und bot viel Stoff sich gegenseitig kennenzulernen. Stadtraum wird schließlich nicht durch Beton und Asphalt zum Stadtraum, sondern durch den Menschen, der darin lebt und agiert. Andere Barcamps habe ich demgegenüber pragmatischer erlebt. Kleine Inputreferate á la „How to“ und konkrete Projektvorstellungen sind sonst dominierend. Thematisch abgesteckte Dikussionsrunden gibt es auf jedem Barcamp sonst auch, sind aber lange nicht so dominant.
An welchen Sessions habe ich teilgenommen?
Wir haben am heutigen Freitag 16:00 Uhr begonnen und auch gut Zeit für die Vorstellung und die Sessionplanung eingeräumt. Damit standen noch zwei Stunden für Sessions in je drei Räumen zur Verfügung. In der ersten Session, an der ich mich beteiligte, ging es um GiveBoxen (oder GiveBoxes). GiveBoxen sind Nimm-Gib-Boxen, es geht um das Tauschen von gut erhaltenen Dingen, die die einen nicht mehr brauchen, die anderen aber sehr wohl.
Wir haben darüber gesprochen, dass eine derartige Box in Dresden toll wäre und daher überlegt, was notwendig ist, um eine solche Box im öffentlichen Raum aufstellen zu können. Es gab in unserer Runde niemanden mit GiveBox-Spezialkenntnissen, das merkten wir schnell. Verwunderlich ist das nicht, der Sessionvorschlag ist spontan aus der Vorstellungsrunde heraus entstanden. Ein erster Ansatz für uns ist also eine Recherche, was andere GiveBox-Initiativen bereits für Erfahrungen sammeln konnten. Die Recherche wollen wir gleich zu Beginn in einem Blog festhalten, damit andere von diesen Recherchen erfahren können und sich animiert fühlen, sich mit einzubringen. An irgendeiner Stelle im Netz wird also demnächst eine GiveBox Dresden aufblinken, über die STADTCAMP-Seite werden wir dann darauf verlinken.
In der zweiten Session ging es um das Gelände am Alten Leipziger Bahnhof und neue Ideen der Intervention und Partizipation. Das Gelände liegt in großen Teilen brach, ist mittlerweile selbst eher ein Biotop, und soll nun bebaut werden. Ein Kasten namens Globus-Markt soll drauf und Dresden diskutiert. „Nein!“ sagen die einen, „doch.“ sagen die anderen. In der Session gab es viel informativen Austausch zu Hintergründen und es ging auch um Ideen, wie man sichtbar machen kann, was der oder die einzelne darüber denkt. Ich habe selbst nicht alles komplett in der Session mitbekommen, zur Ergebnissicherung kann ich aber sagen, dass es aus dieser Situation heraus morgen eine Session mit der Fragen „Sind wir eigentlich politisch?“ geben soll.
Vorschau auf den Samstag:
Es haben sich schon ein paar Sessions für Samstag angekündigt. Bisher im Gespräch waren lokale Crowdfunding-Plattformen, die Frage „Sind wir eigentlich politisch?“, vergangene Stadt-Utopien, wandelnde Kunstausstellungen im öffentl.Raum, „Stadt und Medien- was geht und wenn ja, wie?“, „dance in urban and natural spaces“ und dann war da ja noch die Frage „Wie funktioniert Barcamp?“. Es wird spannend, Sessionräume haben wir genug und Zeit ist morgen auch richtig viel vorhanden!
Also, nach dem gelungenen Auftakt STADTCAMP kommt ein neuer spannender Tag mit noch mehr Gesprächen und noch mehr Themenvielfalt. Kommt pünktlich, Barcamp ist nicht jeden Tag! 🙂