Unter anderen schreibt der Stern „Myspace kapituliert vor Facebook“ Habt ihr bestimmt auch gelesen. Verwunderung löst das nicht aus, die sinkenden Nutzerzahlen und die Schwierigkeiten in der Anwendung der Plattform sind nicht von der Hand zu weisen.
Der nächste Satz, bitte. „Wir sehen uns nicht länger als soziales Netzwerk, sondern als Unterhaltungsplattform„, so Myspace-Chef Mike Jones im Gespräch mit der Financal Times Deutschland. Warten. Denken. Jetzt muss ich doch mal ein paar Fragen losweden. Wird man sich als MySpace Nutzer in Zukunft nicht mehr untereinander befreunden können? Wird MySpace zu so einer Art Fernseher? Gleich noch ein Satz hinterher.
„Wir haben im vergangenen Jahr gesehen, dass unsere User eher zu Myspace kommen, um Entertainmentinhalte zu konsumieren, weniger um mit Freunden zu kommunizieren“
Also ganz ehrlich, ich kenne MySpace nur aus der Sicht des Musikers bzw. des Veranstalters und kann mir nur ausmalen, wie MySpace früher als reine Freunde-Vernüpfungs-Plattform in den Staaten genutzt wurde, aber aus der Sicht mit der man hier aus Deutschland sieht, ist keiner dieser Sätze irgendwie ernst zu nehmen. Für mich trat MySpace noch nie in eine direkte Rivalität zu Facebook. Ganz einfach, weil die Möglichkeiten wirklich echt zu Netzwerken und breit zu Kommunizieren sich schon immer nur an der Höhe der Freundezahl messen lies. Verglichen mit Facebook und Twitter war MySpace immer nur ein Hauch und kein Wort. Wenn, dann fuhr MySpace ein Rennen ohne Getriebe.
Mit der „Neuausrichtung“ nimmt sich MySpace aus der Schußlinie, aber nur verbal. Die Marke MySpace wurde in letzter Zeit fast nur noch im Zusammenhang mit Facebook erwähnt. Dieses Spiel können sie derzeit nur noch verlieren, da solch ein Vergleich immer über Zahlen geführt wird.
Dennoch 120 Millionen sind es noch und das ist allemal kein Nichts. So manches StartUp welches in den letzten Jahren als das „bessere MySpace“ an den Start gegangen ist, träumt von solch einer Nutzergemeinde und träumt wohl auch noch lange. Würde MySpace also tatsächlich einen Neuanfang mit etwas punktierter Innovation auf den Tisch legen, ständen die Chancen gut wieder an Schwung zu gewinnen. Ich sehe sogar Bedarf. Viele Musiker z.B. wollen gar kein Facebook. Genau genommen scheint es schon schwierig genug zu sein neben ein paar Konzertterminen überhaupt ein paar brauchbare Infos aktuell zu halten. Was soll denn da erst bei Facebook gehen und Twitter!? MySpace war da immer gut genug. Es kostete nichts, bot vor allem die Möglichkeit dem Fan etwas Hören zu lassen, was ja über die eigene Webite schon eine ernsthafte Hürde darstellt, und das PR-Maßnahme war einfach gestrickt. ADDEN!
Also. Die Zeit ist reif und wir dürfen gespannt sein. Die ersten Sreenshots und das offizielle Präsentatiosvideo machen schon mal keinen schlechten Eindruck. Die Neuerungen, die bereits in die Profile Einzug gehalten haben, u.a. die Verbindungen zu Facebook und Twitter zeigen, wenn auch unkonsequent, in die richtige Richtung. Vielleicht haben sie sich tatsächlich etwas bei den vielen guten Ansätzen der anderen „MySpaces“ abgeschaut und verbinden diese mit denen ihrer immer noch in großer Anzahl vorhandenen Nutzer und ihrer Bekanntheit. Kann auch sein, sie haben sich wirklich nur verbal aus der Schusslinie bewegt und intergrieren endlich richtige Kommunikation. Ohne dem sehe ich da eigentlich auch kein Licht aufblitzen.
Was mir persönlich aber trotzdem Angst macht, ist die Ankündigung „Social Entertainment“ zu werden. Warum? Nun ja, vielleicht ist das ja auch das Grundübel für den Untergang von MySpace. Der Eigentümer Mr. Rupert Murdoch, der sich in der Vergangenheit nicht gerade einen Ruf als Innovator erarbeitet hat, holt sich so die Plattform noch näher an seine anderen Spielplätze mit heran und das Ergebniss kann dann auch heißen: Mainstream, Mainstream, Mainstream. Bedeutungslos. Sinnlos. IrgendeinSpace.