Social Media ist eine Chance und wo es Chancen gibt, sind auch Risiken nicht weit. Die Angst, das Kartenhaus Social Media könnte einstürzen, ist da schon eine oder auch mehrere Diskussionen wert. Christian Henner-Fehr verweist dazu heute in seinem Blog auf den Artikel „Wann platzt die Social Media Blase„. Die Nutzerzahlen und die Investments werden immer größer und unübersichtlicher, für das menschliche Vorstellungsvermögen immer schwerer einschätzbar und die damit wachsende Gefahr von Desinteresse und Überforderung wächst gleich mit. Die Parallelen zur großen Internet-Blase von vor 10 Jahren sind natürlich nicht von der Hand zu weisen, die dabei angebrachten Argumente nachvollziehbar.
Trifft das aber wirklich auf den Bereich der Kultur zu?
Social Media ist kein Produkt, Social Media ist Kommunikation. Wir erreichen heute Menschen, die wir vor 10 Jahren nicht nur nicht erreicht hätten, sondern auch gar nicht erst gekannt hätten. Die Frage wieviel Kommunikation wir vertragen und ob wir tatsächlich abschalten, ist für mich aber weniger eine psychologische sondern mehr eine technische Frage. Das miteinander Reden und voneinander Lernen werden wir wahrscheinlich nicht so einfach lassen können. Die Frage ist also eher, ob wir tatsächlich in Zukunft mehr Technik dafür einsetzen werden. Warum eigentlich nicht? Nicht nur Telefone sind heute schon Allrounder -> Hardware Is Bringing Facebook Everywhere.
Eine aktuelle Studie, vorgestellt von Holger Schmidt im FAZ-Communityblog „Netzökonom“, spricht meiner Meinung nach eine andere Sprache. Die Möglichkten sind noch nicht ausgereizt, eine verstärkte Nutzung von Social Media ist geplant und mit wachsendem Erfahrungszeitraum rückt die Bewertung ins Positive.
Je länger die sozialen Medien in der Organisation eingesetzt werden, desto positiver werden sie bewertet, hat die Umfrage ergeben.
Die Kultur muss sich für die Sozialen Medien nicht neu erfinden. Wohl aber muss dieses neue Engagement Mehrwert bieten und zwar für alle Beteiligten. Ohne Strategie diesen Mehrwert tatsächlich zu generieren ist eher ein Glücksspiel. Das Ziel ist Kommunikation und nicht, dass man etwas herauswirft, was am Ende mehr Fragezeichen im Raum erzeugt als vorher vorhanden waren.