Gerade habe ich auf Sputnik Dresden von einer iPhone-App gelesen, der man seine Ideen erzählen kann, die dann vom »Vater der Werbung« David Ogilvy bewertet werden. Das Video zeigt, wie spielerisch dies umgesetzt ist.
Dabei kamen mir zwei Dinge gleich in den Kopf. Zum einen sind Ideen meines Wissens nicht als solches schützbar und das ist auch gut so. Aus der Sicht einer Werbeagenturen sind gute und vor allem neue Ideen das Kapital. Viele Agenturen beobachten genau aus diesem Grund mit sicherlich sehr großem Aufwand jede noch so kleine Hype-Welle, die in den Sozialen Netzwerken aufkommt.
Ideen waren und sind notwendig und viele Spezialisten stehen vor dem Problem ‚den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen‘. Die iPhone-App, die zudem spielerisch die Brücke baut, ist meiner Meinung nach ein sehr guter Ansatz. Allerdings, und das unterscheidet meine Vorstellung vom Ideen teilen von der gezeigten, wünsche ich mir, dass Ideen allen zugänglich werden und nicht in einem Archiv vor sich hingammeln.
Ideen liegen auf der Straße & Feedback ist wichtig für Entwicklung.
Viele Ideen schlummern in den Köpfen der Menschen und warten darauf abgeholt zu werden. Auch Kultureinrichtungen sollte auf diese vorhandenen Ideen zurückgreifen. Die Frage, wie wir diese Ideen einsammeln können, ist auch eine der Kernfragen, denen wir mit den Sozialen Medien begegenen wollen. Dabei steht der Wunsch nach Anerkennung – wir erinnern uns: Es gibt kein „Urheberrecht“ für Ideen – dem gegenüber. Interessanterweise gibt es aber eine Entwicklungen, die Anerkennung in Form von „Einfluß“ vermittelt. Momentan die stärkste Beachtung findet dabei klout.com.
Klout mißt den Social Impact, also die Auswirkung, die meine Kommunikation über die Sozialen Netzwerke hat. Je höher mein meßbarer Einfluß ist, desto interessanter bin. Dazu gibt es bereits erste Experimente.
Klout hat nun eine interessante Kooperation mit Involver gestartet, bei der Facebook-Applikationen so ausgesteuert werden können, dass Nutzer gemäß ihren Klout-Zahlen verschiedene Goodies zugedacht bekommen. Die Idee dahinter kennt man ja aus dem Alltag. Einflussreiche Leute haben Vorteile, die anderen Leuten nicht gewährt werden. Wer also eine höhere Klout-Reputationskennzahl vorweisen kann, bekommt im Zweifel größere Anreize geboten. Wieder ein Schritt in Richtung Personalisierung des Webs, wie wir sie an vielen Stellen beobachten können. (Leander Wattig)
Empire Avenue ist ein Spiel, das man, wie auch Klout, mit seinem Twitter-, Facebook- und LinkedIn-Profil verbinden kann. Zusätzlich kann man den RSS-Feed seiner eigenen Blogs einfließen lassen. Auch dort wird gemessen, welche Auswirkungen meine Konversationen haben. Wie oft erhalte ich auf Twitter @-Replies, wie oft werden meine Facebook-Updates kommentiert, etc etc. Zusätzlich können andere User in mich in einer virtuellen Währung investieren, wodurch sich ebenfalls mein Wert erhöht. Ausserdem erhalte ich, ähnlich wie bei foursquare Abzeichen, virtuelle Anstecker, die ich mir an die virtuelle Brust stecken kann.
Das, was dort vermittelt wird, ist also Anerkennung der am „Einfluß“ bemessen, vermittelt über Zahlen, die letztendlich auf ein Ranking abzielen. Einfluß, Social Inpact, ist demnach eine virtuelle Währung.
Kultureinrichtungen haben bereits jetzt einen hohen Social Impact
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Auch Kultureinrichtungen können Virtuelles in Reales eintauschen
Das, was die eingangs gezeigte Mobile-App bietet, ist ein sehr einfacher Weg Feedback zu geben. Kein langes Überlegen und drei mal Vertippen, sondern einfach drauflos sprechen. Es ist sehr persönlich und schnell.
Es liegt also fast schon auf der Hand Feedback-App und Spiel (Wertschätzung) zu verbinden. Für abgegebenes Feedback gibt es Punkte, zusätzlich kann das abgegebene Feeback von allen (Nutzern) bewertet werden. Das beste Feedback fließt in die Ausstellung, das Theaterstück, den Film etc. mit ein, der Nutzer erfährt Wertschätzung. Aufbauend auf einer gut gestrickten wie erzählten Geschichte (Storytelling) kann das Einsameln der vorhandenen Ideen spielerisch gelingen.