Warum eigentlich hat Kultur- und Kreativwirtschaft in den letzten Jahren so eine starke Stellung bekommen? Überall können wir das erleben. Städte erstellen Kreativwirtschaftsberichte, Kreativwirtschaft wird deutlicher als Standort- und Wirtschaftsfaktor hervorgehoben und um das Potential zu befördern gibt es eine relativ breit aufgestellte Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung. Warum jetzt? Was ist der Unterschied zu vorher?
Gunter Dueck gibt ein paar Hinweise, die es lohnen diese noch einmal gesondert anzuführen. Film ab.
Der zentraler Satz, den ich mir abspeichern würde, lautet: „Ich dachte Sie […] können was besonderes!“
Kunst, Kultur und Kreativität zielt genau darauf, auf etwas Besonderes. Alte Verkaufs- und Unternehmensmodelle, die stark auf dem Wissensvorteil aufbauen, werden mit der fortschreitenden Digitalisierung immer mehr Konkurrenz bekommen und zwar von uns allen. Kollektives Wissen. Kreativität hingegen ist (derzeit) noch nicht in einem Algorithmus abbildbar und wird daher ganz automatisch zu einem wirtschaftlichen Vorteil.
Weil es passt, noch folgender Nachschlag:
Daraus ergibt sich ein doppelter Vorteil für Kunst und Kultur.
Wenn man drei Ecken weitergeht, kann man dann auch relativ einfach eine Antwort, darauf formulieren welche Rolle Kunst und Kultur in diesem Zusammenhang einnehmen wird. Meiner Meinung nach ist Kunst und Kultur ein Nährboden für Kreativität – nicht allein, aber ein wichtiger Bestandteil davon. Dies wiederum erklärt, warum man bei Inhalten in diesem Bereich gern von Premium-Content (für die Sozialen Netzwerke) spricht. Ein klarer Vorteil.
Vorteil Nummer zwei drückt sich für mich in dem Satz „Ohne Kultur ist Gesellschaft nur Hülle ohne Inhalt.“ aus. Für Kunst und Kultur gibt es fast immer eine ganz natürliche Basis für Gespräche. Als Kultureinrichtung muss ich eigentlich nur anfangen mitzureden und bevor jetzt Verwirrung aufkommt, MITreden setzt voraus, dass ich zunächst einmal anfangen zuzuhören.
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