Gestern war wieder Sonntag und Zeit für die Aktion Crowdfunding am Sonntag #cfas. Ich hatte dazu vorgeschlagen einen TweetChat (oder auch TwitterChat) zu veranstalten. Zwar hielt sich der Andrang in Grenzen, aber es kam trotzdem sehr interesante Gespräche zustande.
Die Gespräche drehten sich rund um Fragen der möglichen Strategien im Crowdfunding. Die Frage, der man dabei nachgehen kann, könnte lauten: „Was motiviert die Crowd? Was motiviert einen potentiellen Unterstützer sich an einem Crowdfunding-Projekt zu beteiligen?“
Ich habe dazu drei Möglichkeiten mit eingebracht, die ich hier sehr gern noch einmal zur Diskussion stellen möchte.
a) gutes, innovatives Produkt mit Mehrwert
Beispiele dafür findet man immer wieder auf Kickstarter. Ein sehr aktuelles Beispiel ist Pebble, eine Armbanduhr, die zusätzlich auch eine Erweiterung für Smartphones darstellt. Eingehende Anrufe oder E-Mails werden auch auf dem Display der Uhr angezeigt und es lassen sich auch Anwendungen auf dem Smartphone über die Uhr wie mit einer Fernbedienung steuern.
Das ist ganz klar ein innovatives Produkt mit Mehrwert. Entsprechend beinhalten auch die Dankeschön-Pakete nur die Produkte selbst. Crowdfunding ist in diesem Fall in erster Linie ein Marketinginstrument. (Vgl.: Rollenmodelle im Crowdfunding) Auffällig ist hier auch, dass der Ideengeber oder Produzent als Person nicht mehr wirklich ausschlaggebend ist. Die Idee ist in diesem Fall stark genug die Story allein zu tragen.
b) Community
Als Beispiel für ein Projekt, in dem die Community für Erfolg ausschlaggebend ist, möchte ich mein eigenes, die stARTreise von Dresden und Duisburg, anführen. Von der Idee bis zur erfolgreichen Finanzierung vergingen keine drei Tage, die eigentliche Finanzierung von 240,- Euro war in weniger als acht Stunden erreicht. Das hat natürlich nur funktioniert, weil ich auf eine bereits vorhandene Communitiy, auf Kontakte mit denen ich auch so schon im Austausch stand und stehe, zurückgreifen konnte. Die Dankeschön-Pakete sind so gestaltet, dass sie etwas der Community zurückgeben.
(Kleiner Hinweis an dieser Stelle: Das ebenfalls mit den Dankeschön-Paketen angekündigte stARTcamp in Dresden wird erst noch stattfinden.)
c) Mitgestaltung
Mitgestaltung als Strategie empfinde ich für den Bereich Kunst und Kultur als eine besonders große Chance. Natürlich ist dies für einen Künstler immer auch ein schmaler Grat. Mitgestaltung heißt eben auch immer, einen Teil seiner eigenen Gestaltungsfreiheit abzugeben. Das richtige Maß wird hier jeder für sich selbst bestimmen müssen.
Ein Beispiel ist Die dunkle Seite der Nacht, ein Graphic Novel von Gerald Hartwig. Eines der Dankeschön-Pakete bietet an, dass ein Charakter im Buch nach dem Unterstützer benannt wird. Acht Supporter haben sich bereits für dieses Paket (125,- Euro) entschieden.
d) …
Als vierte Strategie würde ich noch Gamification anführen und es gibt natürlich noch eine ganze Menge mehr. Sehr gern kann das in den Kommentare ergänzt werden. In der Praxis kommt es auf die richtige Mischung an. Wie auch schon in den Beispielen aufgezeigt, sind die Dankeschön-Pakete wesentlich in der Umsetzung einer Strategie.
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