Da ich kürzlich die Blogschau Kultur eingeführt habe, benenne ich die eigentliche Blogschau in den Blogblick um. So gibt es vielleicht weniger Verwirrung zwischen diesen beiden Formaten. Die Blogschau Kultur beschäftigt sich ausschließlich mit den Blogs der Kultureinrichtungen, der Blogblick fällt allgemeiner aus, wenn auch hier entsprechend der Fokus aus Kunst, Kultur und Gesellschaft liegt.
Nein, wir müssen nicht alle Coden lernen, aber …
Carolin Neumann berichtet von ihrem Seminar zum Berufsfeld Journalismus und sagt, dass es zwar nicht darauf ankommt selbstständig wie Programmierer Herausforderungen in eigenen Zeilen Code zu stemmen, auf die wichtigsten Fragen, z.B. wie im Netz Inhalte formiert werden, sollte aber nicht erst der Kollege aus dem Nachbarressort befragt werden müssen. Mir war der Text sehr angenehm, da ich auch schon immer versucht habe, nicht nur Dinge anzuwenden, sondern sie auch zu verstehen. Ich selbst kann mittlerweile besagte Herausforderungen selbst angehen, wenn auch lange nicht vergleichbar mit einem „richtigen“ Programmierer. Als Maß der Dinge würde dies aber niemanden empfehlen. Persönlich wünschen würde ich mir aber, dass jeder seinen eigenen Anspruch wenigstens so weit nach oben schraubt er wenigstens eine ungefähre Ahnung davon hat, wo (Browser, Webserver) Abkürzungen wie PHP, MySQL, HTML und CSS zuzuordnen sind und was sie im Zweifelsfall unterscheidet.
Nochmal: Warum die Werbung mit dem N-Wort für ein Theaterstück rassistisch genannt werden kann
Das neue theater wurde angegriffen, rassistisch genannt und weiteres mehr. Die Gegenseite war natürlich um Argumente nicht verlegen: Kunst muss frei sein! und auch: Wir lassen uns von Gutmenschen nicht unseren Sprachgebrauch diktieren.
[…]
Die Bezeichneten/Beschimpften selber – Schwarze Menschen, die sich einer Diskriminierung ausgesetzt sehen – diese kamen bislang leider nur wenig zu Wort. An dieser Stelle also einmal explizit die Gelegenheit sich zu äußern für Sandrine Micossé-Aikins, Aktivistin im Netzwerk Bühnenwatch, und Tahir Della, Vorstand der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland.
In diesem Zusammenhang sei auch hingewiesen auf die Beiträge von Jürgen Bauer „Blackface ist nicht gleich Blackface„, Ulf Schmidt „Die Blackfacing-Theaterdebatte: Das Politische im Ästhetischen“ und weiter, die entsprechend in den Beiträgen verlinkt sind.
Ethik in der Kampagnenarbeit: Eine Sammlung von Fragen (via)
In eine ganz ähnliche Kerbe wie die Frage „Wie darf Kunst gehen?“, wenn auch lange nicht vergleichbar, trifft ein Blogbeitrag von Robert Dürhager im Oxfam-Blog.
Kampagnen klären auf, mobilisieren und machen Druck auf Entscheidungsträger. Um viele Unterstützer finden zu können, muss die Botschaft der Kampagne leicht verständlich und die Kommunikation mitreißend sein. Doch wie weit darf man komplexe Zusammenhänge vereinfachen, um sie verständlich zu machen? Wie viel Leid und Unglück darf man zeigen, um für Emotionen zu sorgen?
Die von ihm aufgestellte Sammlung von Fragen, unterteilt in die Stichpunkte Integrität, Würde, Ehrlichkeit, Transparenz und Partizipation soll helfen, um „sich moralisch nicht die Finger zu verbrennen“.
Katholische Blogs haben Zeugnischarakter. Das lässt sich nicht planen: Authentizität organisieren zu wollen, ist ein Widerspruch in sich. Es wäre sinnlos zu versuchen, katholische Blogger zu „zähmen“. Nicht, weil sie widerspenstig wären, sondern weil man ihren Blogs damit das Zeugnishafte nähme.
Abgesehen vom interessanten Einblick, finde ich die Aussage: „Authentizität organisieren zu wollen, ist ein Widerspruch in sich.“ bemerkenswert.
Fast schon religiös anmutend summt der Artikel „Phantastik ist Wahrheit“ von Lars Popp. Sich in dieser Dichte des Nicht-Trivialen zurecht zu finden, fällt mir ausgesprochen schwer, wenn auch mir das Thema Fiktion und Realität ausgesprochen zusagt. Genügend Stoff zum Nachlesen ist verlinkt und ich werde sehen, dass ich die Zeit finde.
Mit einem wunderschönen Zitat von Erich Kästner beginnt Karin Koller ihre persönliche Sicht auf das Zurückschauen.
Es gibt zweierlei Zeit. Die eine kann man mit der Elle messen, mit der Bussole und dem Sextanten. Wie man Straßen und Grundstücke ausmisst. Unsere Erinnerung aber, die andere Zeitrechnung, hat mit Meter und Monat, mit Jahrzehnt und Hektar nichts zu schaffen. (Erich Kästner)
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