Van Bo Le-Mentzel berichtete auf der co:funding über Erfolgsfaktoren, die ihm halfen für sein Buchprojekt “Hartz IV-Möbel” eine Crowd aufzubauen. In einem Video, welches ich auf der Seite fuer-gruender.de gefunden habe, erklärt er, wie er über 7 Schritte seine Crowd aufgebaut hat.
Schritt 1: Base:
Der Grund, warum die Leute sich damit identifizieren, ist nicht, weil der Bauplan so geil ist, sondern weil dahinter ein Fundament steck, eine Basis. Gib deinem Projekt eine Base, ein Fundament, einen Wertekanon. Bei mir lautet halt die Überzeugung, die dahintersteckt: Konstruieren statt Konsumieren.
Schritt 2: Chase:
Mach den Leuten klar, was denn eigentlich deine Suche ist? Was ist deine Geschichte? Warum machst du das? Was ist deine Geschichte? Was ist dein persönlicher Antrieb? […] Ich hab euch meine Geschichte erzählt und ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr dass ihr das jetzt zuhause weitererzählen werdet. Ich habe das gemacht, um meine Verlobte zu beeindrucken.
Schritt 3: Face
Gibt dem Projekt ein Gesicht. Gibt dem Projekt einen Namen. Deswegen heißt das Harz IV-Möbel und nicht […]
Schritt 4: Place
Die Leute können sich besser mit einer Sache identifizieren, wenn sie damit einen Ort verbinden, einen Platz. […] Das ist sehr sehr wichtig, dass die Leute wissen, an diesem Punkt zentralisiert sich das. Das kann ein echter Ort sein, es kann auch das Sant Oberholz sein […] es kann irgendwas sein, aber es ist wichtig, dass es einen zentralen Platz gibt. Das kann auch eine Internetseite sein.
Schritt 5: Space
Wenn ihr Leute überzeugen konntet mitzumachen, euch zu unterstützen, dann gebt den Leuten Freiraum. Es macht keinen Sinn sich zu verhalten, wie einen Chef oder so was, einen Geschäftsführer, weil ihr bezahlt die Leute, die euch unterstützen nicht. Sondern es ist immer wichtig, dass man den Leuten einen gewissen Freiraum geben soll.
Schritt 6: Trace
Das nächste ist, dass man darauf achtet, das alle Entscheidungen, die ihr trefft […] dass man die Schritte, die man geht transparent macht. […] Was mit dem Geld passiert, wird offen gelegt. Wenn Fehler gemacht werden, versucht das nicht zu vertuschen. […] Seid ihr lieber die ersten, die diese Fehler zugestehen und macht das ganz transparent. Legt offen eure Spuren.
Schritt 7: Endlichkeit
Count the days. Es ist wichtig, dass die Tage endlich sind. Macht kein Projekt auf, das irgendwie unendlich lange geht und dann kommt noch ein Projekt und noch ein Projekt […] Für mich ist immer wichtig, dass die Leute verstehen, wenn ihr das unterstützt, das geht halt nur 40 Tage lang und dann ist Schluß. […] Das Projekt endet irgendwann, man kann die Tage zählen.
Die Ähnlichkeit mit den sieben Punkten im Storytelling von Patrick Breitenbach sind übrigens nicht zufällig. Wie auch Breitenbach skizziert Van Bo Le-Mentzel konkrete Schritte einer möglichen Storytelling-Strategie. So wie es in dem Video rüberkommt, scheint es ihm allerdings selbst noch nicht klar zu sein, dass er in seinen Gesichten der Erzähler ist. Ansprochen hat er es aber mit dem Punkt 6: Trace, das legen einer Spur, nämlich die die den Weg des Erzählers beschreibt, der sich zudem über die Transparenz und das Eingestehen der Fehler nahbar und menschlich zeigt.
Zum Vergleich noch einmal die sieben Punkte im Stoytelling von Patrick:
1. Finde eine fesselnde Geschichte
2. (Er)finde charismatische Erzähler
3. Wage den Musterbruch (Mashup)
4. Erzähle es über viele “Medien hinweg”
5. Skaliere gemeinsam und bilde Banden
6. Hege und pflege deine Fans
7. Verwandle die Aufmerksamkeit in das Medium Geld