Als Ergänzung zu meinem Wunsch nach dem schicken Bücherregal, möchte ich noch mal kurz auf einen Artikel von Johnny Haeusler auf Spreeblick hinweisen. Auch er hat sich bereits vor über einem Jahr sehr ähnliche Gedanken gemacht, indem er beschreibt wie Kultur unsichtbar wird. Das ist schon sehr sehr verrückt, wie sehr sich die Beobachtungen gleichen, zumal er sich mit in der Überschrift „Bites statt Billy – Wenn Kultur unsichtbar wird“ auch auf ein Bücherregal (Ikea) bezieht. Die Form der Sichtbarkeit und die Unsichtbarkeit sind in beiden Beiträgen zentrales Thema.
Im Netz ist eben nicht nur alles Mögliche vorhanden und nur einen Klick entfernt (was die Fokussierung erschwert), sondern auf eine Art auch alles gleich. Alles wird durch einen Klick ausgelöst, das Material unter unseren Fingern ist immer dasselbe, der motorische Handlungsraum extrem begrenzt. Natürlich rezipieren wir auch vor dem Rechner Musik anders als einen Film, ein Bild, ein Spiel oder einen Text, aber allen Formen gleich bleibt: Wir starren auf einen Bildschirm und interagieren mit dem Mausklick und der Tastatur und unserem Blick auf eine endliche Bildschirmdiagonale, die nur einen Bruchteil unseres tatsächlichen Sehbereichs abdeckt.