Für Werber dürfte hier ein Traum in Erfüllung gehen. Wie heute auf verschiedenen Nachrichtenseiten zu lesen ist, haben Wissenschaftler der TU Chemnitz Lautsprecherboxen aus Papier entwickelt. Um High-End-Sound soll es dabei nicht gehen, mit einem normalen Küchenradio soll der dünne Papierlautsprecher aber mithalten können. Betrieben werden diese Lautsprecher mit gewöhnlichen Audioverstärkern. Auf sz-online.de wird berichtet:
Die dünnen Lautsprecher werden den Angaben zufolge in einem speziellen Druckverfahren auf normales Papier gebracht. Hergestellt sind sie aus mehreren Schichten eines leitfähigen organischen Polymers und einer sogenannten piezoaktiven Schicht. Die Forscher selbst nennen das Produkt erstaunlich robust. Weil die Lautsprecher zusätzlich mit farbigen Botschaften bedruckbar seien, könnten die Boxen zum Beispiel für die Werbeindustrie interessant werden, erklärte Hübler. Vorstellbar seien „Soundtapeten“ oder rein technische Anwendungen.
In Zukunft werden wir also von Plakaten noch viel direkter und emotionaler angesprochen. Die passende Wohlfühlmusik zur Wohlfühlseife. Meeresrauschen passend zum Südseeurlaub. Kinderlachen zum Kinderspielzeug. Denkbar sind auch berührungs-sensitive Plakate, die Hintergrundinformationen anbieten. Gemeinsam mit flächigen organischen Leuchtdioden (OLED) könnte man flexibel emotionale Räume gestalten, Erzählräume in die man eintauchen kann und eine stark emotionale Verbindung zum beworbenen Produkt oder zu einer Leistung aufgebaut wird. Natürlich ist das heute auch schon alles mit (Bildschirm-)Displays und herkömmlichen Lautsprechern möglich, der große Vorteil wird wahrscheinlich einfach in den sehr viel günstigeren Produktionskosten liegen und damit Massenproduktion und -verbreitung möglich machen.
Durch die individuelle Gestaltungsfreiheit und den hohen Mehrwert (vgl. Erfolgszenarien im Crowdfunding) der Papierlautsprecher, musste ich übrigens sofort auch daran denken, dass man in den USA das Produkt wahrscheinlich nicht zuerst auf einer Messe präsentieren würde, sondern als erstes über eine Crowdfunding-Plattform z.B. als cooles Küchenradio mit einem von 20 Lieblingsmotiven anbieten würde und erst als zweites industriell auswerten würde.