Der Geschäftsführer des Sächsischen Musikrates Torsten Tannenberg fasst in der aktuellen Ausgabe der eigenen Verbandszeitung „Musik in Sachsen“ die interne Diskussion über den Umgang mit dem neuen Medium Internet zusammen.
Das große Blättersterben der unzähligen werbefinanzierten regionalen Veranstaltungsblättchen um die Jahrtausendwende hat die Zeitschrift überstanden. Immer wieder neidvoll blicken manche kulturpolitische Verantwortliche und Kollegen aus anderen deutschen Ländern auf dieses Produkt. Und trotzdem muss ich immer hier den von mir hoch verehrten Robert Allen Zimmermann zitieren: „The Times They Are a-Changin“.
Das Internet hat die Medienlandschaft verändert. Ein Überangebot an Informationen steht zur Verfügung. Alle unserer großen Veranstalter, dies betrifft 95% der jährlich ca. 9.000 in „Musik in Sachsen“ publizierten Musikveranstaltungen in Sachsen, verfügen über eine eigene Internetpräsenz. Da muss man sich einfach fragen, ob dieses Produkt noch zeitgemäß ist.
Auf Nachfrage erklärte Tannenberg, dass der neue Ansatz, auf welchen man jetzt ziele, darin bestehe die Veranstaltungsankündigungen und das Veranstalterverzeichnis ins Netz zu verlagern und möglichst auch gleich über eine Mobile App zur Verfügung zu stellen. Die Zeitschrift selbst müsse in diesem Zuge inhaltlich ergänzt werden. Bisher findet man neben dem Veranstalterverzeichnis und Kalenderbereich, welche von den 52 Seite insgesamt immerhin 24 Seiten ausmachen, vor allem Berichterstattung. In einem neuen Konzept sollte die Zeitschrift mehr noch dazu dienen Diskussionen zu führen und abzubilden.
Im Gespräch und auch im Artikel erklärt Tannenberg, dass es nicht darum gehe, das komplette Angebot ins Internet zu verlagern. Auch weiterhin soll mit „Musik in Sachsen“ der traditionellen Leserschaft das Angebot erhalten bleiben.
Erfolgreiche Printmedien aller Art haben sich trotz aller Unkenrufe ob der neuen medialen Möglichkeiten behauptet. Aber eben nur diejenigen, die es geschafft haben sich in dieser Medienlandschaft neu zu positionieren. Diese Macher sehen das Internet als Ergänzung ihres journalistischen Angebotes und setzen ansonsten auf journalistisches Handwerk.
Für die Neuaufstellung sei vor allem die Zuarbeit der Mitglieder gefragt, so Tannenberg. Im Artikel schreibt er:
Es wird jetzt an uns liegen, die Zeitschrift neu inhaltlich aufzustellen. Dies wird nicht ohne die vermehrte Nutzung des ungeheuren geistigen Potentials unserer Mitglieder gehen. Ein Redaktionskollegium wird sich dazu finden müssen. Einige habe sich in den vergangenen Diskussionen zu Wort gemeldet und für diese Zeitschrift gesprochen. Wird werden jetzt ihrer Unterstützung bedürfen.
Mit der Verbandszeitung „Musik in Sachsen“ kann der Sächsische Musikrat auf eine 20-jährige Geschichte blicken. Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich zu Beginn des Quartals und nach Angaben im Heft „kostenlos im Sinne der Werbung für Sachsen Musikleben“. Der regelmäßige Bezug über die Redaktion ist bei Übernahme der Versandkosten möglich.