In Sachsen hinkt die Nutzung des Internets dem bundesdeutschen Durchschnitt um 2-3 Jahre hinterher. Der Ende Juni veröffentlichte (N)Onliner Atlas 2012 (PDF) zeigt, dass in Sachsen 71,7% der Bürger ab 14 Jahren online sind., 28% aber eben auch nicht. Damit gehört Sachsen zusammen mit Thüringen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland und Sachsen-Anhalt ganz klar zum unteren Drittel in der Tabelle.
Auch in der Versorgung mit einem Breitbandanschluss liegt Sachsen nur auf Platz 12 der 16 Bundesländer und ist im Vergleich zum Vorjahr sogar um drei Plätz nach unten gerutscht. Der deutliche Zuwachs nachfolgender Bundesländer zeigt auch an, dass es im nächsten Jahr sogar noch weiter runter gehen kann. Dass noch viel zu tun ist, weiß man in Sachsen natürlich, so gibt es z.B. auch eine „Breitbandinitiative Ländlicher Raum“ und ein Förderverfahren.
Der Internetzugang ist auch eine Frage des Wettbewerbes und was das heißt, lässt sich sogar in ganz einfach Worte fassen. Im November 2011 traf man sich in Limbach-Oberfrohna zu einem Breitbandkolloquium. In einer Folie von Prof. Dr.-Ing. G. Fettweis der TU-Dresden heißt es:
In einem Dorf ohne Breitbandversorgung
ist ein Haus nur halb so viel wert wie
im Nachbardorf mit Versorgung !
Gewerbegebäude ohne Breitbandversorgung
sind de facto nicht mehr vermittelbar !
Weitere Studie mit Internet-Nutzungszahlen
Noch gravierendere Zahlen liefert eine Studie vom Institut für Marktforschung GmbH Leipzig. Über Zugang und Nutzung zum Internet wurden dabei 1515 Personen ab 14 Jahren aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen befragt. Leider ist diese Studie online nicht zugänglich. In einem Blogpost einer Magdeburger Agentur werden aber Zahlen genannt.
-24 Prozent der Einwohner Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens sind Mitglied in einem sozialen Netzwerk
-81 Prozent der 14- bis 19-Jährigen sind Mitglied eines sozialen Netzwerks
-72 Prozent der 20- bis 29-Jährigen gehören zu den Nutzern der Netzwerke
-28 Prozent der 30- bis 49-Jährigen sind Mitglied eines solchen Angebotes
-nur 6 Prozent der 50- bis 64-Jährigen sind noch dabei, während die Rate der Älteren bei nur noch einem Prozent liegt
Im Fazit weist man in dem Blogpost darauf hin, dass die Nutzungswerte gegenüber dem Vorjahr zwar angestiegen, der Unterschied zum bundesdeutschen Durchschnitt aber empfindlich groß ist.
Nach aktuellen Zahlen der Bitkom sind 55 % aller Deutschen Mitglied in einem sozialen Netzwerk. Mittelerde ist mit 24 Prozent also weiterhin sozialnetzwerkerisches Entwicklungsgebiet. Bei den 14- bis 29-Jährigen liegen wir nur 10 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 91 prozentiger Mitgliedschaft in einem sozialen Netzwerk, während die Werte danach schlechter werden.
Zahlen, die insgesamt Fragen aufwerfen und diskutiert werden sollten.