Beim letzten OpenCoffeeClub haben wir uns unter anderem auch darüber unterhalten, wie denn so ein Treffen wie der OpenCoffeeClub Dresden am besten gestaltet oder organisiert sein müßte, damit möglichst alle auch was davon mitnehmen können. Wir waren nämlich schon ein Runde von 10 Leute und da war das mit der Verständigung schon nicht mehr so einfach.
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Die Diskussion drehte sich dabei mehr oder weniger um die Frage: „Wie viel Moderation und Organisation braucht es überhaupt?“ Der OpenCoffeeClub findet jeden Montag 19Uhr statt. Der derzeitige Treffpunkt ist der Starbucks am Altmarkt. Ort und Zeit stehen also fest, was schon einmal viel an Organisationsaufwand minimiert.
Ort
Der Starbucks als Ort hat dabei mehrere Vorteile. Die Grundvoraussetzungen sind Gemütlichkeit und Wärme, guter Kaffee und freier Zugang auf ein W-Lan. Ich gehe später noch mal darauf ein, warum der Netzzugang wichtig ist. Starbucks ist bekannt durch seine Social Media Aktivitäten und sie dabei vor allem auch verstanden, dass Netznutzung auch bedeutet, dass man Strom braucht. Im Starbucks findet man Steckdosen an allen Ecken. Von den Raum selbst angeht, sind die großen Fenster passend, da sie die Offenheit und Weite unterstützen, die man auch in den Gesprächen auch haben möchte. Leider ist es manchmal doch etwas laut. Schätzungsweise ab 8 Personen wird die Verständigung schon wegen der Lautstärke schwieriger.
Die Öffnungszeiten werden uns jetzt in der Winterzeit auch zum Problem. Prinzipiell ist es gut, dass mit dem Ende der Öffnungszeit auch ein klares Ende eines solchen Treffens vorgegeben ist, da man doch manchmal dazu neigt, sich festzuquatschen. Leider macht der Starbucks am Altmarkt in der Winterzeit eine Stunde eher zu. Das ist zu wenig und wir sind damit eigentlich gerade wieder auf der Suche nach einer ähnlich geeigneten Lokation, aber das nur am Rande.
Da uns das diesem Montag auch zu wenig Zeit war, sind wir weitergezogen, ins Cafe Aha. Auch nett, aber mehr verwinkelt, weniger offener Raum, niedrigere Decken und ohne W-Lan.
Warum ist W-Lan wichtig?
Um das zu beantworten muss ich zur Grundfrage zurück. Wie viel Moderation ist notwendig? Meine bisherige Erfahrungen und die der anderen, mit denen ich darüber gesprochen haben, sind wie folgt.
Es muss einen geben, der zum Treffen einlädt. Ralf hat damit auch schon experimentiert und einmal kein Event auf Facebook eingestellt und dann eben diesen nicht über sein Netzwerk hingewiesen. Das Ergebnis war: Irritation. Man muss allerdings auch dazu sagen, dass das Treffen schon ein- oder zweimal von ihm angesagt wurde. Eine klare Aussage oder eine klare Einladung in der Form, dass man den Termin immer wieder einträgt, ist also von Vorteil, auch wenn es eigentlich klar ist: Jeden Montag 19 Uhr.
Es kommen immer wieder neue Menschen in die Runden dazu.
Es ist sehr gut am Anfang eine moderierte Vorstellungsrunde zu machen.
Es entstehen immer wieder neue Themen. Diese Themen werden natürlich von denen mitgebracht, die da sind. Logisch. Es gibt aber auch immer wieder einen Rückbezug auf Themen vergangener Treffen. Mir persönlich geht es immer wieder so, dass Fragen offen bleiben und ich den- oder diejenige eben bei der nächsten Gelegenheit darauf anspreche. Diese nächste Gelegenheit ist dann eben auch oft der nächste OpenCoffeeClub.
Um jetzt endlich mal auf den Punkt zu kommen, ich bin der Meinung, dass nach der Vorstellungsrunde es zum einen wesentlich ist, dass die Gespräche nicht mehr moderiert werden und zum zweiten man gerade auch diese Gespräche gleichzeitig nach Außen hin öffnet, eben über Twitter.
Derartige – Achtung! Jetzt kommt das Wort auf das manchmal mit Gähnen und manchmal sogar schon genervt reagiert wird 😉 – Netzwerktreffen sollen natürlich mehr sein, als nur ein bisschen Kaffeetrinken, Plaudern und am Ende fragt man sich, ob einem das überhaupt irgendwie weitergebracht hat. Für mich sind das die Barcamps im Miniformat. Daher ist es für mich auch wichtig, dass es nicht den Kurator den Gespräche gibt. Gerade weil diese Treffen in so kleiner Runde stattfinden, kann man eigentlich davon ausgehen, dass jeder, der da ist, auch mindestens eine kleine Packung Neugier mitbringt und Fragen stellt. Oft suchen wir gar nicht nach Antworten, sondern nach den richtigen Fragen, die uns und unser Tun noch mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten und dadurch bereichern. Ganz oft sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Um das dann noch zu verstärken und weniger schnell bei einer Frage stecken zu bleiben, hilft es natürlich den Kreis der Beteiligten zu erweitern. Twitter ist gemeint. Man teilt ganz einfach mit, über welche Themen man sich gerade unterhält und andere können einfach Dinge mit einwerfen, die dazu passen oder auch mal konkrete Fragen aus ihrer Sicht beantworten. Thema Crowdsourcing. Natürlich ist das dann gleichzeitig auch eine Dokumentation, auf die man hinterher noch einmal zugreifen kann, um sich besser über den Verlauf zu erinnern. Um das nicht unerwäht zu lassen: Wir brauchen also auch einen Hashtag. Beim OpenCoffeeClub Dresden ist das übrigens #occdd.
Darum also ist W-Lan wichtig. Natürlich hilft es aber auch, wenn man im Gespräch mal schnell auf eine Quelle zugreifen kann, für eine Frage mal schnell die Suchmaschine befragen oder irgendwelche Inhalte ins Netz streamen kann.
Größe: Wo ist Zick?
Um noch einmal auf einen organisatorischen Aspekt zu kommen. Bei einem Architekten habe ich mal gelernt, dass maximal 12 Personen in einer Gruppe gemeinsam arbeiten kann, spätestens danach wird es durcheinander und Grüppchenbildung sinnvoller. Beim letzten OpenCoffeeClub waren wir 10 und hatten auch da schon den Punkt erreicht, wo es zur Teilung kam. Das passiert ganz automatisch. Wenn man nicht mehr alles akustisch mitbekommt, fängt man an sich mit seinem Nachbar zu unterhalten. Zack.
Dresden kann auf alle Fälle noch mehr und ich denke das wird auch noch wachsen. Alles in allem sehe ich darin eigentlich sehr gute Voraussetzungen für einen Kulturtwittwoch in Dresden.