Zum UNESCO-Welttag der kulturellen Vielfalt am 21. Mai 2012 veranstaltet Deutsche Kulturrat den bundesweiten Aktionstag „Kultur gut stärken“, was wiederum die GEMA-Bezirksdirektion Dresden dazu veranlaßt zu einem Tag der offenen Tür einzuladen.
Programm „Tag der offenen Tür“ am 21.05.2012
14.00 Uhr Beginn der Veranstaltung 14.30 – 14.45 Uhr Begrüßung durch den Bezirksleiter 15.00 – 16.00 Uhr Podiumsdiskussion zum Thema „Wert der Kreativität“ 15.30 – 16.30 Uhr Informationsstationen:
1. Station: Musikfolgen-Titel-Erfassung
2. Station: Elektronische Musikfolge
3. Station: Tarifrecht online16.00 – 16.30 Uhr Informationsstationen: (Wiederholung)
1. Station: Musikfolgen-Titel-Erfassung
2. Station: Elektronische Musikfolge
3. Station: Tarifrecht online16.30 – 17.00 Uhr Informationsstationen: (Wiederholung)
1. Station: Musikfolgen-Titel-Erfassung
2. Station: Elektronische Musikfolge
3. Station: Tarifrecht online16.00 – 16.30 Uhr Information zur Homepage der GEMA 16.30 – 17.00 Uhr Information zur Tariflinearisierung ab 2013 17.00 – 19.00 Uhr Ausklang mit gemütlichem Beisammensein, Imbiss und Getränken
Die Veranstaltung findet im Hause der GEMA Bezirksdirektion Dresden, Zittauer Str. 31, 01099 Dresden statt.
Ein etwas merkwürdiges „Geschmäckle“ bekommt für mich das Zusammenziehen von „kultureller Vielfalt“ mit der Überschrift „Kultur gut stärken“, da man das meiner Meinung nach auch gern als Versuch bezeichnen kann, Deutungshohheit über die Wortgruppe „kulturelle Vielfalt“ zu erlangen. In der Darstellung des Deutschen Kulturrates wird nämlich neben dem Wert für die Reflexion der gesellschaftlichen Realität natürlich auch ein Hauptaugenmerk darauf gesetzt, „dass es sich bei der künstlerischen Arbeit um eine Profession“ handele.
»Wert der Kreativität« bedeutet ebenso, dass es sich bei der künstlerischen Arbeit um eine Profession handelt. Dass es eben nicht egal ist, ob jemand nebenbei aus dem Fundus künstlerischer Werke Versatzstucke herausnimmt und diese neu zusammensetzt oder ob jemand eine eigenständige künstlerische Idee verfolgt. Dabei versteht es sich von selbst, dass Künstler sich mit den künstlerischen Ideen und Werken der Vergangenheit auseinandersetzen. Professionelle Kunst ist harte Arbeit. Darum werden Künstler an Musik- und Theaterhochschulen, an Kunstakademien, an Filmhochschulen und anderen Ausbildungsstatten ausgebildet. Gerade hier in der Ausbildung findet die Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Schaffen der Vergangenheit und der zeitgenossischen Kunst statt.
Die ganze Erklärung ist meiner Meinung nach schon recht schräg, vor allem wenn sie dabei noch die Popakademie Mannheim als Beispiel heranziehen und im nächsten Satz von einer Verarmung der Kulturlandschaft sprechen, würde es diese öffentlich geförderten Einrichtungen nicht geben. Man mag sich an dieser Stelle fragen, welchen Wert Kultur hat, die nicht die öffentliche Förderung genießen. Stand nicht eigentlich mal die Idee „Jeder ist ein Künstler“ im Raum?
Dass der Ruf nach dem Schutz des Geistigen Eigentums auch einer gewissen Phantasielosigkeit entspringt, wird auch irgendwie unterstrichen, wenn sie sich beim Thema Wert nur auf Verwertungsmodelle beziehen, die eben in der Vergangenheit funktioniert haben.
Und wenn künstlerische Arbeit ein Beruf ist, muss auch ein finanzieller Ertrag aus der Weitergabe dieser künstlerischen Werke gezogen werden können.Dann folgt daraus zwingend, für den Schutz des geistigen Eigentums einzutreten und zwar in seinen beiden nicht voneinander zu trennenden Elementen, dem Urheberpersönlichkeitsrecht und dem Verwertungsrecht. Im deutschen wie im kontinentaleuropaschen Urheberrecht gehören diese beiden Dimensionen des Urheberrechts unverrückbar zusammen. Die Verbindung von Werk und Urheber ist unauflöslich und der Urheber, also der Schöpfer, kann und muss die Entscheidung darüber treffen, ob und in welcher Form sein Werk veröffentlicht werden kann.
Kultur gut stärken heißt also, dass wir so weitermachen, wie bisher und alle abweichenden Ideen und Gedanken nicht weiter mit Beachtung beglücken müssen. Etwas Einsicht wird aber trotzdem noch versucht. Ebenso wie ein kleiner Versuch in Sachen Remix-Kultur.
Und es ist das gute Recht des Künstlers, sein Werk zur kostenfreien Nutzung zur Verfugung zu stellen. Es ist aber ebenso sein gutes Recht, genau dieses nicht zu wollen, weil irgendwie auch sein Kuhlschrank gefüllt werden muss.
Der „Kuhlschrank“ steht genau so auf der Seite. Dabei muss es sich wohl um ein Mashup aus dem deutschen Kühlschrank und dem englischen Wort „cool“ handeln. Kreativ.