Um den zweiten Tag STADTCAMP zu beschreiben, beginne ich mal am Ende. Nach zwei sehr ereignisreichen Tagen, insgesamt 20 Sessions, relativ viel Kaffee, leckerer Verpflegung und vielen, vielen spannenden Gesprächen, stand für alle Beteiligten des Barcamps fest: Ein zweites STADTCAMP muss es geben und zwar möglichst bald! Das ist eigentlich das wichtigste. Wenn man für ein Barcamp ein Ziel formulieren möchte, dann ist es das Zusammenkommen und der Austausch.
Also rücken wir den Grundlagen mal etwas zu Leibe. Das wichtigste, was jetzt passieren muss, ist folgendes:
„Sprich über das BarC,amp.“
„Blogge über das BarCamp.“
[mehr dazu im Beitrag „Warum heißt das Barcamp eigentlich Barcamp?„]
Neben meinem Rückblick auf den Tag 1, gibt es mittlerweile jeweils einen Beitrag von Kati, Sören, Gesine, Steffen Heidrich und Carl-Philip Hänsch. Alle Tweets vom #stadtcamp sind bereits abgespeichert und Lothar Dresden Reportagen hat schon einen ganzen Schwung Fotos ins Netz gestellt.
An welchen Sessions habe ich teilgenommen?
Am zweiten Tag vom STADTCAMP habe ich selbst zwei Sessions gehalten. Wie bereits angekündigt war das „Wie funktioniert Barcamp?“ und „Stadt und Medien – was geht und wenn ja, wie?“ Dazu aber in späteren Beiträgen mehr.
Crowdfunding am Praxisbeispiel:
Patricia, die selbst bei der Crowdfunding-Plattform Startnext arbeitet, hatte bereits in einer vorhergehenden Session allgemein in das Thema Crowdfunding eingeführt. Auf Wunsch der Teilnehmenden schloss sie spontan eine zweite Session an, bei der es weniger um das Theoriegebäude, sondern mehr um Fragen aus der Praxis gehen sollte.
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Ursprünglich sollte es um Ideen für die finanzielle Unterstützung des Freiraum Elbtal e.V. gehen, ganz schnell aber landeten wir bei einem zweiten STADTCAMP, welches dann möglichst wieder auf dem Gelände des Freiraums stattfinden sollte.
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Die Session blieb ergebnisoffen, wurde aber insgesamt von einem spannenden Gedankenaustausch getragen. Da ich selbst bei der ersten Session nicht dabei war und nicht noch einmal etwas wiederholen wollen, was vielleicht schon vorher angesprochen wurde, habe ich zum größten Teil nur zugehört.
Jetzt im Nachgang habe ich mir noch einmal ein paar Gedanken dazu gemacht und würde eine mögliche Herangehensweise wie folgt formulieren:
Punkt 1: Die Schwierigkeit ein Barcamp ohne Eintritt über Crowdfunding zu finanzieren sehe ich ganz allgemein darin, die Geschichte des Barcamps mit dem Wunsch zu verbinden, dafür Geld zu geben. Das klingt jetzt banal, klar. Das Stichwort heißt #verbinden.
Punkt 2: Sehr viele andere Barcamps werden zu einem großen Teil von Sponsoren finanziert. Beides, Crowdfunding und Sponsoring, schließt sich gegenseitig nicht aus, ich sehe aber eine Notwendigkeit oder einen Mehrwert auf allen Seiten beides miteinander zu verzahnen.
Das Szenario: Es gibt Sponsoren, die das STADTCAMP #2 unterstützen. Das ist eine Grundvoraussetzung, die zunächst erfüllt sein muss. Die Sponsorengelder fließen aber nicht einfach so, sondern müssen erst paketweise freigeschaltens werden. Das ist der #verbindende Punkt und ist die Gegenleistung im Crowdfunding-Projekt. Für jedes 10 Euro Paket, welches über Crowdfunding finanziert wird, gibt ein Sponsor 20 Euro dazu, für 20 Euro sogar 50 Euro. (fiktive Zahlen)
Natürlich kann man beim Crowdfunding selbst noch wählen, welcher Sponsor es werden soll, denn am Ende steht dann da: „Das STADTCAMP wird unterstützt von Sponsor XY, möglich gemacht durch Maxi, Peter, Klara und Jens.“ – Was meint ihr, ist das ein gangbarer Weg?
Stadtutopien von gestern
Nach dem sehr leckeren Mittagessen wurde es philosophisch. Es ging los bei der Frage, wie Städte eigentlich entstanden sind, ging über viele Stationen, bei der auch die Gartenstadt Hellerau eine bedeutende Rolle spielte und endete mit der Frage, welche Utopie die Stadt Dresden eigentlich in der Jetztzeit verfolgt. Offensichtlich oder deutlich erkennbar ist da nichts, gerade, wenn man das mit Stadtutopien von gestern vergleicht.
Insgesamt war das eine sehr spannende Session, von der ich aber nur stichpunktartig Dinge mitnehmen konnte. Genug aber, um weitere Anschlüssen zu suchen. Ein paar Gedanken konnte ich aber in Form von Tweets festhalten. Zu jedem dieser Tweets könnte man wiederum ganze Aufsätze lesen und sie in Beziehung setzen zur Frage: „Wer gestaltet Dresden?“
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Ein wahrscheinlich viel zu wenig (inhaltlich) diskutierter Schatz liegt direkt im Norden von Dresden. Als „Kontrapunkt zu den gedrängten, ausufernden, stinkenden Großstädten mit ihren Mietskasernen“ entstand auch Hellerau (1908) als „sozialreformerisches Experiment im Grünen“, schreibt Kerstin Schweizer in einem ZEIT-Artikel. Der Artikel beginnt mit der Frage, wie bewusst sich Dresden dessen ist. Und es drängt sich beim Lesen des Artikel, der immerhin bereits im März 1997 veröffentlicht wurde, die Frage auf, was sich bis heute daran geändert hat? Immerhin, ich selbst kann mich an ein Infoblatt der Dresdner Verkehrsbetriebe über die Gartenstadt Hellerau erinnern, welches ich vergangenen Sommer in die Hände bekam.
Ansonsten liest man, dass die Gartenstadt Hellerau Anwärter auf einen neuen UNESCO-Welterbetitel ist. Das stadt-, kultur- und gesellschaftsutopische Potential bleibt in dieser Diskussion aber auf der Stecke oder findet nur im mehr oder minder kleinen Kreisen statt.
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Was macht Stadt aus dem Individuum? Auch das ist eine sehr spannende Frage und konnte während der Session nur ganz knapp angerissen werden.
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Die Session endete mit der Fragen, welche Utopie Dresden heute eigentlich verfolgt. Ich möchte damit diesen Artikel schließen und dazu aufmuntern, mit dieser Frage im Gepäck durch Dresden zu reisen, am besten mit der Straßenbahn oder dem Fahrrad. Wer Antworten findet, möge diese bitte teilen.
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