Über Ostern hatte ich das Vergnügen mal wieder im elterlichen Garten Blumen zu gießen. Dabei ist mir aufgefallen, dass man schon richtig viel Zeit in so einen Garten stecken kann. Und da ich in letzter Zeit wohl an nichts anderes mehr denken kann, sind mir einige sehr interessante Parallelen zu den Sozialen Netzwerken aufgefallen.
Und mit diesem Vergleich bin ich natürlich auch nicht der erste:
Und deshalb ist Social Media nicht kostenlos und kein langer, ruhiger Fluss. Es ist ein Garten, der sich ständig verändert. Und deshalb einen ewigen Gärtner braucht.
Vergleiche helfen über Verständnisbarrieren hinweg.
Da ich derzeit auch der Frage nachgehe, ob wir reif für „dieses Internet“ sind, suche ich oft auch das Gespräch mit Leuten, die mit Marketing, Kommunikation und Social Media nicht beruflich verbunden sind. Natürlich muss ich mich dann auch immer „rechtfertigen“ warum ich denn Facebook, Twitter und Co. so interessant finde, was nicht leicht ist. Meist überlege ich, mit welche Worten mir dies der Gegenüber wohl erklären würde. Ein möglichst guter Vergleich ist also gefragt und der Garten könnte solch einer werden.
Wie bereits im Zitat angesprochen, gibt es in einem Garten einen Gärtner, meist. Die Pflanzen sind aber nicht unsere Produkte, Dienstleistungen oder Projekte, sondern unsere Gespräche. Natürlich können wir auch durch Wälder und über Wiesen wandern ohne dafür vorher einen Finger krumm gemacht zu haben, haben aber im Gegenzug dafür auch wenig Einfluß darauf, welche Pflanzen wachsen, demzufolge welche Gespräche stattfinden.
PROMOTION = PR Public Relations ist die Kunst, durch das gesprochene oder gedruckte Wort, durch Handlungen oder durch sichtbare Symbole für die eigene Firma, deren Produkt oder Dienstleistung eine günstige öffentliche Meinung zu schaffen. (Carl Hundhausen, 1937) (via)
Haben wir also ein Interesse an Gesprächen, die unserer Dinge günstig sind, schlüpfen wir in die Rolle dieses Gärtners.
Ich bin derzeit noch am Sammeln und hoffe über diese Metapher schneller meinem Gegenüber die Funktionsweise der Social Media erklären zu können. Es gibt ein paar schöne Vergleiche, die der Idee zuspielen. Es gibt viele verschiedene Arten von Gesprächen, die alle ihren Reiz haben, eigene Voraussetzungen mit sich bringen und anders wirken. Es gibt den richtigen Dünger, damit sie schneller wachsen, es gibt die richtige Zeit genau wie den richtigen Platz. Interessant finde ich vor allem, wenn man den Weg anders herum geht, man also prüft wo man in den Gesprächen die Gegebenheiten des Gartens findet. Zum Beispiel ist bei Blumen eines klar. Sie sind wunderschön, bringen es aber mit sich, dass sie danach auch welken.
Auch mußte ich an einen Film, die ich in als Kind gesehen habe, „Dennis„. Darin geht es um den kleinen Jungen Dennis, der seinem Nachbarn Mr Wilson das Leben schwer macht und zwar ohne bösen Willen zu verfolgen. Dieser Nachbar hat auch eine Blume, eine ganz besondere, denn sie blüht nur einmal in 40 Jahren und das dann auch nur für 10 Sekunden. Mr Wilson sitzt also gemeinsam mit Freunden im Garten, um diese 10 Sekunden zu genießen. Natürlich schafft es Dennis zum Höhepunkt die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. So ungefähr das grauenvollste, was einem in einer Social-Media-Kampagne passieren kann.
Aber Achtung: Den Gartenzaun, den gibt es nicht.
Foto by lilli2de (CC BY-SA 2.0)