MySpace ist meiner Erkenntnis nach das erste große Online-Netzwerk an welchem sich die hiesigen Musiker zu schaffen machen konnten. Die Plattform war die erste über die man eine relevant große Anzahl neuer Kontakte gewinnen konnte, bis dahin, dass sich so manche Band ihre Tour komplett über MySpace-Kontakte buchen konnte. Die populär gewordenen MySpace Popstars kann oder sollte man allerdings hinterfragen. Bei den Artic Monkeys war nämlich mehr im Spiel als nur MySpace, laut Wikipedia kam die Präsentation auf MySpace sogar …
[…] erst, als der Hype längst ausgelöst war.
Seit 2008 zählt Facebook mehr Mitglieder als MySpace, was Facebook natürlich noch nicht gleich zur Musikerplattform macht. Auch in 2010 ist Facebook nicht das neue MySpace für Musiker. Es fehlt einfach an der richtigen Einbindung der Musik, wie man dem Beitrag „Facebook & Musik: It’s complicated“ des Schweizer Musikmagazin 78s.ch nachlesen kann. MySpace hingegen hat sich die letzten Jahre den Ruf eines schwerfälligen Klicki-Bunti-Monsters erarbeitet, dem es an schneller Weiterentwicklung fehlt und in vielerei Hinsicht der wachsenden Konkurrenz nicht das Wasser reichen kann.
Wie also steht es um MySpace? Ist es noch eine erst zu nehmende Plattform oder wird sie schon sehr bald in der Bedeutungslosigkeit verschwinden?
Backend im neuen Kleid.
Seit ein paar Tagen erscheint MySpace im eingeloggten Zustand in einem neuen Design. Es wurde aufgeräumt und eine neuer Akzent auf den Activity-Stream gesetzt. Wenn man möchte, kann man natürlich eine starke Orientierung an Facebook erkennen. Auf der anderen Seite kann die Konzentration auf Kommunikation einer der wichtigsten Schritte überhaupt sein, um MySpace wieder mehr Gründe zu geben es mehr zu nutzen. Einer der großen Knackpunkte ist das Abrutschen der Kommunikation innerhalb der MySpace-Plattform zu reinen Werbe- oder Spamgebahren. Momentan zieht sich der neue Ansatz nicht bis in alle Unterseiten, aktuell ist es also immer noch ein Flickwerk.
Spät, aber besser als nie. Offen dank Open Social API.
Das Killerkonzept der populären Plattformen sind natürlich die offenen Schnittstellen über die Plattformen wie Facebook und Twitter mit x-beliebigen Oberfläschen mit Inhalten gefüllt, bzw. ausgelesen werden können. Lange Zeit gab es da seitens MySpace keine Regung. Nach und nach ist da aber jetzt Bewegung zu verzeichnen. So kann man jetzt MySpace u.a. über die Clients Tweetdeck und HootSuite bedienen. Auch kann man schon eine ganze Weile seinen Twitterstream mit dem von MySpace syncronisieren. Dank Open Social sind da jetzt auch viele Dinge möglich.
Die Frage, die die Zukunft zu beantworten hat, lautet natürlich: „Ist es nicht schon zu spät?“
Facebook hat MySpace in den Nutzerzahlen schon einmal überrundet. Im eingangs genannten Artikel „Facebook & Musik: It’s complicated“ ist herauszulesen, dass die Aufwerten von Facebook zur Musiker-Kommunikationsplattform gewünscht oder sogar regelrecht gefordert wird. Weitere Plattformen, die als Nachfolger von MySpace gelistet werden, gab und gibt es ausserdem auch. Für den deutschsprachigen Raum aktuell im Gespräch ist das Schweizer Startup Restorm.com, welches im Endeffekt MySpace in monderner Aufmachung und einem deutlich besseren Anwendungsdesign darstellt. Schaut man über den großen Teich ist MySpace schon einge Zeit nur noch eine von vielen. Plattformen wie Purevolume oder Bandzoogle haben da schon ausreichend große Nutzerzahlen, um relevant für die externe Bandcommunikation zu sein.
Will man noch schneller kommunizieren, gibt es dann auch noch einen Dienste wie ArtistData, der gleich einmal über 20 Sociale Networks verknüpfen und gemeinsam mit dem neuen Eigner Sonicbids eine professionelle Arbeitsumgebung für das komplette Bandmanagement anbieten kann. Welcher Roller spielt da MySpace?
Wieviel Zeit bleibt MySpace noch um aufzuholen?
Es bleibt auch weiterhin fraglich, ob es einen MySpace-Button geben wird, oder Widgets über die man per Copy and Paste Widgets mit Bandinfos an jeder Stelle im Netz einfügen kann. Beides würde MySpace zumindest helfen, um im Netz wieder präsenter und prominenter zu werden.